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Werkstattgespräche mit Filmpionierinnen #6 Die Filmemacherin und Künstlerin Lisl Ponger

24. Januar um 18:0019:30 CET

Lisl Ponger@Diagonale, Fotot: Elsa Okazaki

Die Künstlerin und Filmemacherin Lisl Ponger im Gespräch mit Filmemacherin und Fotografin Sara Piñeros

Lisl Ponger zählt mit ihren Super-8-Filmen aus den 1970er Jahren zu den Pionierinnen des Avantgardefilms in Österreich. Sie ist Mitbegründerin des Independent-Film-Verleihs sixpackfilm, mehrfach ausgezeichnete Filmemacherin, Fotografin, Medienkünstlerin, Kuratorin (u. a. 1987 die Avantgardefilmschau „Die Schatten im Silber“), Buchautorin und zweimalige documenta-Teilnehmerin. Als Pionierin des postkolonialen und feministischen Diskurses beschäftigt sie sich in ihren Fotoarbeiten, Filmen und Installationen seit Jahrzehnten mit dem Aufbrechen von Stereotypen, Blick-Regimen und Rassismus an den Schnittstellen zwischen Kunst, Kunstgeschichte und Ethnologie. (Wilbirg Brainin-Donnenberg)

Im Anschluss an das Filmprogramm moderieren Filmemacherin und Fotografin Sara Piñeros Cortes sowie Kuratorin und Filmemacherin Wilbirg Brainin-Donnenberg das Gespräch mit Lisl Ponger.

Filmprogramm Lisl Ponger

Film – An Exercise in Illusion I
Lisl Ponger. AT, 1980, 35mm (von Super 8), sw, 3 min
Semiotic Ghosts
Lisl Ponger. AT, 1991, 16mm, Farbe, 18 min
Passagen
Lisl Ponger. AT, 1996, 35mm (von Super 8), Farbe, 12 min. Deutsch
Phantom Fremdes Wien
Lisl Ponger; Musik: Viennasi MC, Hakan Gürses. AT, 1991–2004, 35mm (von Super 8), Farbe, 27 min. Deutsch
La vida es un carnaval
Lisl Ponger; Kamera: Sabine Maier & Alexander Bachmayer. AT, 2021–2023, DCP, Farbe, 8 min. Deutsch mit engl. UT
To whom it may concern
Lisl Ponger; Kamera: Katharina Wolf. AT, 2022, DCP, Farbe, 7 min. Englisch
Unless you are a trickster
Lisl Ponger; Kamera: Katharina Wolf. 2023, DCP, Farbe, 6 min

Die Auswahl der Filme umspannt mehr als 40 Jahre von Lisl Pongers Filmschaffen, in denen sie immer wieder neue Formen, Themen, ästhetische und politische Zusammenhänge findet. Konzentriert sich die frühe Super-8-Arbeit Film – An Exercise in Illusion I auf formale Aspekte, sind in Semiotic Ghosts Reise- und Alltagsbilder wie kinematografische Erinnerungen assoziativ montiert. Passagen, Pongers erster Found-Footage-Film, kombiniert Fluchtgeschichten – private Bilder mit politischer Konnotation – und postkoloniale Reisebetrachtungen zwischen Bild und Ton. In Phantom Fremdes Wien konzentriert sich Pongers Blick auf ihr eigenes Filmmaterial aus 1991: Damals begab sie sich auf die Suche nach dem „Fremden Wien“ bei Hochzeiten, religiösen Festen und alltäglichen Ritualen, 2004 entstand daraus ein Filmessay mit neuem, selbstironischem Blick. In ihren neuesten Fotografien im Stil von Tableaux vivants verbindet Lisl Ponger solche identitätsstiftenden Maskeraden mit politisch-kritischen Reflexionen. Aus ihnen sind drei kluge, witzige Filme (La vida es un carnaval, To whom it may concern und Unless you are a trickster) zwischen Inszenierung und Making-of entstanden. (W.B.-D.)

Idee: Julia Pühringer, Konzept und Umsetzung: Wilbirg Brainin-Donnenberg und Julia Pühringer, in Kooperation mit FC GLORIA Frauen Vernetzung Film

Kooperationspartner*innen:
FC GLORIA Frauen Vernetzung Film

FotoCredits:
Elsa Okazaki